Friedensgebete - Hoffnung gegen Aggression
PAX steht in einer stillen Kirche: Sehnsucht und Hoffnung auf Sand geschrieben. FRIEDE! Betende und hoffende Menschen haben Kerzen dazugestellt. Hoffnung gegen Aggression und Gebet gegen lähmende Angst. Der FRIEDE ist gefährdet – näher denn je: Kriege in Europa und im Nahen Osten drohen zum Weltenbrand zu werden. Drei Einladungen, gemeinsame Zeichen zu setzen und sich zu stärken: drei Treffen im Geist von Francesco! Im Kloster Rapperswil findet am 26. November ein Friedensgebet mit dem Vokalensemble LYRA aus St. Petersburg statt, im Ranft am 2. Dezember der Friedensabend der franziskanischen Schweiz und an der Zürcher Paulusakademie am 9. Dezember ein Podium und Workshops zu franziskanischer Friedensarbeit.


Kurz vor Weihnachten trifft sich die Jugend im Ranft. Erwachsene sind am ersten Adventsabend zu einem tief-sinnlichen Friedensweg geladen, der auf die Hoffnungszeit einstimmt. Das Thema lautet «Gott und Mensch – Menschen und Welt: Was Du Dir vertraut gemacht hast». Wir beten für eine Welt, die Frieden ersehnt und jedem Menschen ein gutes Leben ermöglicht. Gott selbst engagiert sich für eine gerechtere Welt und wählt überraschende Wege, sich in das Weltgeschehen einzubringen. Wir feiern unseren Gott, der sich mit der Menschheit verbündet und sich selber risikobereit auf uns einlässt. Der Ranftabend verbindet zu einer hoffungsvollen Weggemeinschaft: pilgernd verbunden mit allen Menschen, die Gott liebt. - Ein Sammelbus erleichtert die Teilnahme an diesem Abend.
Nur wenige Pilgernde beachten in der Portiuncula diese mittelalterliche Skulptur, die Innigkeit zwischen Maria und Kind, Ochs und Esel, Menschen und Tieren in Betlehem ausdrückt. Franziskus feierte Weihnachten 1223 in Greccio sinnigerweise jedoch mit einer leeren Krippe, ohne Personen, doch mit zwei lebenden Tieren.
So unterschiedlich und schön wie die Herbstfarben zeigte sich die Reisegruppe, die in Assisi am 8. Oktober 2023 schliesslich zusammenfand. Die einen kamen mit dem Kleinbus, die andern mit einem Privatauto und wieder andere waren wandernd schon in Umbrien unterwegs gewesen. Gemeinsam stiegen die Teilnehmenden am ersten Morgen zur Burg Rocca hinauf, um in die Umgebung, in die umbrische Tiefebene und auf die Stadt Assisi hinunterzuschauen, sich einen Überblick verschaffend von der frühen Lebenswelt des Franziskus.
Es freut uns, dass wir auch fürs 2024 wieder Angebote mit Tiefe und Weite, ganz unterschiedliche Reisen und auch Exerzitien-Wochen anbieten können.
Nach dem Hören und Schauen widmet sich Tauzeit, unsere Basiszeitschrift, dem Geruch- und dem Geschmacksinn. Bereits im Mittelalter weisen franziskanische Autoren auf die Bedeutung der Sinne hin, weil sich Gott nicht nur über dieser Welt und "mitten unter uns", sondern auch in der Schöpfung zeigt. Sarah Elisa Kreutzer lässt erahnen, wie sinnlich Klaras Spiritualität war. Winfried Bader spürt der "sinnlichen Beziehung" zwischen Gott und Mensch in der jüdischen Bibel nach. Weitere Beiträge zeigen: Auch Menschen ohne Geruchsinn kann einiges "stinken",
Den See, der das Rietital bedeckte, hat Franziskus bisweilen im Boot eines Fischers überquert. Zehn Gefährtinnen und Gefährten haben das erste Mittagessen in der Valle Santa an diesem Ufer genossen. Die Spurensuche blickte beeindruckt auf 800 Jahre zurück: Von Assisi kommend, pilgerten wir von Greccio über Poggio Bustone und La Foresta in die Talhauptstadt, und von dort frisch gestärkt über Fontecolombo nach Greccio zurück. "Versöhnt mit der eigenen Lebensgeschichte" - "das Gute in fremden Menschen erkennen" - "Vertrauen" - "Leben in Form" - "Gott auf Augenhöhe" haben an den einzelnen Orten
An Weihnachten 2023 sind es 800 Jahre seit jener Krippenfeier, in der Franz von Assisi mit lebenden Tieren in einer Höhle an die beherzte Menschwerdung Gottes erinnerte. Sein sinnliches Feiern inspirierte nicht nur die Krippenkultur in aller Welt, sondern erinnert tiefsinnig an Gottes Zusage, die zum Auftrag an Kirchen und Religionen wird: «Friede allen Menschen» erfahrbar zu machen. Eine franziskanische Vorlesungsreihe, die auch im Fernstudium zugänglich ist, widmet sich dem Thema "Christus auf Augenhöhe - 800 Jahre Weihnachtsfeier in Greccio" sowie deren Bedeutung in unserer zerrissenen Welt heute.
Mitte September durften wir eine Gruppe durch die franziskanischen Kerngebiete führen. Wir reisten per öffentlichen Verkehr und waren immer wieder zu Fuss unterwegs. Selbst Assisi erreichten wir von Bastia Umbra aus, indem wir einem schönen Weg meist im Grünen folgten, und auch zu jedem franziskanischen Ort gelangten wir zu Fuss.