Ranftweg

Br. Niklaus Kuster
Br. Niklaus Kuster
Nadia Rudolf von Rohr
Nadia Rudolf von Rohr
Beatrice Hächler
Beatrice Hächler
Patrick Hächler
Patrick Hächler
Eugen Trost
Eugen Trost
Engagierte
Engagierte

Kurzportrait Beatrice Hächler

Heute kann ich sagen, dass ich tief dankbar bin über so viel Reichtum im Leben. Dazu haben unsere Familie und die Franziskanische Spiritualität wesentlich beigetragen.

Ursprünglich lernte ich den Beruf Handarbeits- und Hauswirtschaftslehrerin. Und vor mehr als vier Jahrzehnten heiratete ich Patrick. Gemeinsam gründeten wir eine Familie, in der uns sechs Kinder zur Begleitung anvertraut wurden. Neben dem Familienalltag besuchte ich die Ausbildung zur Katechetin. Während vielen Jahren wirkte ich teilzeitlich in der Katechese und gelegentlich als Handarbeitslehrerin. Später begleitete ich andere Katechetinnen in der Praktikumsphase ihrer Ausbildung als Mentorin.

Unsere Kinder sind nun längst flügge, haben zum Teil eigene Familien gegründet und uns mit Grosskindern beglückt. Gemeinsame Wege oder andere Erlebnisse mit den „Jungen“ sind bis heute erfrischend und bereichernd.

Was mich seit bald 50 Jahren begleitet, ist das Singen. Durch alle Jahre mit der Familie hat mir mein Mann Patrick mit seiner Unterstützung ermöglicht, dass ich die wöchentliche Chorprobe besuchen konnte. Musik hat mich unzählige Male beflügelt und im Alltag getragen.

Spät, mit über 50 Jahren, hatte ich Gelegenheit, das Meditative Tanzen kennen zu lernen und zu erleben. Diese ganzheitliche Erfahrung hat mich zutiefst berührt und nicht mehr losgelassen. Inzwischen habe ich eine Ausbildung in TGG (Tanz, Gebärde, Gebet) und seit kurzem in „Bibel getanzt“ abgeschlossen. Meine Einladung heisst: „Komm, tanze mit im Kreis und lass Dich von IHM finden“.

Vor rund 30 Jahren führten meine Wege mehr und mehr ins Kapuzinerkloster in Rapperswil. Ich besuchte Gottesdienste und Kursangebote mit biblischen oder franziskanischen Themen. Das Franziskanische eröffnete mir eine neue Welt. Ich fand einen Gott, der Beziehung zum Menschen sucht und ihm ohne Wenn und Aber in Liebe begegnen will. Franziskus` Umgang mit der Schöpfung hat mein Herz berührt.

Seit vielen Jahren bin ich Mitglied im Klosterkreis.

Die Ausbildung im Kurs „Einführung in Geistliche Begleitung“ vertiefte meinen Zugang zur franziskanischen Lebensweise. Bei Tischgesprächen in diesem Kurs faszinierten mich die Erzählungen vom Unterwegs-Sein in Umbrien. Auch das liess mich nicht mehr los und später begleitete ich während 12 Jahren die „Pilgerwoche für Mutige“. Das Unterwegs-Sein als Gruppe, nur das Nötigste im Gepäck dabei zu haben, das Kochen am Feuer und das Schlafen unter freiem Himmel bescherten mir wunderbare und nachhaltige Erlebnisse. Gleichzeitig stieg ich als Mitarbeiterin ins Tauteam ein und bot zusammen mit meinem Mann während neun Jahren franziskanische Wanderwochen in der Schweiz an, oder wir begleiteten unterschiedliche Reisen in Umbrien, immer mit dem Ziel Assisi.

Heute schätze ich das Unterwegs-Sein mit weniger Gepäck, jedoch immer zusammen mit meinem Mann Patrick, mit Grosskindern und mit andern.

Im Jahr 2017 haben wir unser Einfamilienhaus, in dem wir mit unserer Familie 35 Jahre gelebt und Geschichte geschrieben haben, verlassen und sind in eine Mietwohnung gezogen. Da konnten die Grundwerte „loslassen“, „zulassen“ und „sich einlassen“ konkret gelebt werden. Dieser Schritt war einschneidend, auch befreiend, und hat uns einen neuen Lebensabschnitt eröffnet.