Ranftweg

Franziskanisches Forum 2012

 

Dr. Eva Baumann-Neuhaus, wissenschaftliche Mitarbeiterin am Schweizerischen Pastoralsoziologischen Institut St. Gallen, gab in ihrem Vortrag einen differenzierten Überblick über die religiöse Landschaft der Schweiz und leitete mögliche Zukunftsperspektiven davon ab.

Die Lage der Kirche ist eine ungemütliche, aber auch eine ambivalente. Dem Mitgliederschwund, der Gleichgültigkeit und dem Bedeutungsrückgang auf der einen Seite, stehen auf der anderen eine Ahnung von Befreiung, neue religiöse Bewegungen, vielfältigere Angebote und Anbietende sowie die Aussicht auf eine zwar kleinere und ärmere, aber auch glaubwürdigere und vitalere Kirche gegenüber.

Wie vertragen sich Religion und die Postmoderne? Eva Baumann-Neuhaus ist überzeugt, dass Religion zu allen Zeiten Anknüpfungspunkte im Leben der Menschen finden wird. Zuallererst an deren Sehnsucht nach Identität, nach ganzheitlichem Erfahren, nach Geborgenheit, Orientierung, Deutung, Gemeinschaft und Trost.

 

Br. Dr. theol. Adrian Müller – Redaktor, Guardian, Medienfachmann – bot eine anschauliche Einführung in die Sinus-Milieus, die verschiedenen Lebensweltsegemente, in denen Menschen heute zuhause sind.

Wie ist die Kirche in solch ausdifferenzierten und veränderten menschlichen Lebenswirklichkeiten präsent? Und wie stehen die unterschiedlichen und sich voneinander abgrenzenden Gebilde auf der einen und die Einheit einer katholischen Kirche auf der anderen Seite miteinander in Beziehung? – Eine Riesenherausforderung ...

 

Sr. Yvonne Zwicker, Sozialarbeiterin, Br. Ephrem Bucher, Provinzial der Schweizer Kapuziner, Franz Enderlin, Obwaldner Regierungsrat und Theologe, Sr. Annelis Kurmann, ehemalige Kanzlerin des Bistums Basel, und der Religionspädagoge und Jugendarbeiter René Ochsenbein, gaben im Anschluss an die Ausführungen des Kapuziners Einblicke in ihre je eigene Lebensrealität und bezogen persönlich Stellung gegenüber der aktuellen Situation der Kirche.

Nach gemeinsamem Atemholen in der Kapelle und feinem Mittagessen kamen die Forumsteilnehmenden über das Gehörte miteinander ins Gespräch. Und die abschliessende Podiumsdiskussion vertiefte und erweiterte das Tagungsthema auf sehr engagierte Weise.

 

Ein grosser Dank dem Tauteam, das die Tagung konzipiert und ermöglicht hat. Sie lässt differenzierter hinschauen und -fühlen und macht Mut, die neuen Möglichkeiten ernsthafter in den Blick zu nehmen.

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Referat Dr. Eva Baumann-Neuhaus