Ranftweg

Ein Lied auf das Leben in allen Farben

Tagung zum Sonnengesang
in der Paulusakademie Zürich

Vor 800 Jahren gedichtet, wirkt das Schöpfungslied des Franz von Assisi heute kraftvoller denn je. Das zeigt sich auch in der Podiumsdiskussion, welche die Zürcher Tagung der franziskanischen Schweiz zum Sonnengesang am Samstag 6. September 2025 abrundete. Seelsorgerinnen und Professoren, eine Musikerin und ein Moderator, ein Franziskaner und franziskanisch engagierte Frauen, die in der Runde sassen, eröffneten zuvor in einem Grundsatzreferat und in ihren Workshops vielfältige Zugänge zur Perle in der Weltliteratur. Dabei trat das Lied aus dem hohen Mittelalter in den Dialog mit Herausforderungen in der Gegenwart.

Paulusakademie Tagung2025 PodiumIm Bild, von links:

Die Seelsorgerin Esther Rüthemann eröffnete auf kreative Weise einen pastoralen Zugang zum Sonnengesang,

und Esther Hobi als Kirchenmusikerin einen musikalischen Zugang anhand der Laudi von Hermann Suter (1924)

Monika Hug führte in ihrem Workshop als Spitalseelsorgerin zu einer persönlichen Auseinandersetzung mit Sterben und "Schwester Tod"

Br. Cornelius Bohl aus dem Franziskanerkloster Fulda erschloss am Vormittag den über 70 Teilnehmenden mit seinem reich illustrierten Grundlagenreferat die Geschichte und Botschaft des Schöpfungsliedes.

Professor Markus Krienke verband als Sozialethiker an der Universität Lugano den Sonnengesang mit der Enzyklika "Laudato si'"

und die neu gekürte Professorin Isabelle Jonveaux von der Universität Fribourg befasste sich als praktische Konsequenz aus der Enzyklika mit einem Lebensstil, der seine Schöpfungsliebe durch Konsumaskese unterstreicht.

Sarah Elisa Kreutzer vom Kloster zum Mitleben in Rapperswil vertiefte sich in das franziskanische Kernmotiv der Geschwisterlichkeit.

Eugen Trost, bis 2024 Bildungsleiter des Mattli Antoniushauses, moderierte das Podium.

Rechts im Bild bringt Ewald Rudolf von Rohr als aufmerksamer Teilnehmer aus dem Plenum ein feuriges Votum ein.