Irland franziskanisch
Irland lädt zu Wanderungen "am äussersten Ende der Erde", wie es die Vita von Kolumban dem Jüngeren im 7. Jahrhundert ausdrückt. Der Aufstieg auf den Diamond Hill im Connamara-Nationalpark eröffnete weite Ausblicke auf den Atlantik - und liess uns gedanklich über den Ozean blicken. Dort trennt eine Supermacht aktuell zielstrebig, was Meer und Winde weltweit verbinden: eine Menschheit, die im gemeinsamen Schöpfungshaus auf fünf Kontinenten lebt!

So weit die Ausblicke über das Meer sind, so tief reichen Spuren in die Geschichte zurück. Auf den Hügeln von Loughcrew finden sich jahrtausendealte Hügelgräber, deren Verbindung zu den Gestirn- und Sonnenkonstellationen ebenso faszinieren wie berühmte Steinkreise der Megalithkulturen.

Franziskanische Reisen leben immer auch vom Teilen mit Gefährtinnen und Gefährten. Wir erlebten einen überaus bunten Kreis, ökumenisch gemischt, verschiedenster Herkunft, Berufe und Generationen! Das Bild zeigt einige davon in Booten unterwegs durch den Killarney-Nationalpark.
Killarney wartete auch mit einem Franziskanerkloster auf, das ein internationales Noviziat der Brüder OFM beherbergt. Das Bild entstand während der Eucharistiefeier am Samstagabend - mit full house!

Im Gegensatz zum lebendigen Kloster der heutigen Brüder führten uns historische Klosterruinen tief in die Geschichte der Evangelisierung Irlands zurück. In Kells erzählen die erhaltenen Steinkreuze von Mönchsklöstern, deren Äbte auch Hirten des umliegenden Volkes waren, und von Mönchen, die anhand der Skulpturen biblische Geschichten erzählten.

Die Ennis Friary ist ein Kloster der Franziskaner, das mitten in der Stadt entstand - ein deutliches Zeichen der Welt- und Menschenliebe, die sich in die Lebenswelt der mittelalterlichen Städte integrierte.
Auch hier lassen sich moderne Menschen von den in Stein gemeisselten Inhalten des christlichen Glaubens ansprechen.

In der Muckross Abbey, die in Wahrheit eine Friary und observantes Kloster der Franziskaner aus der Mitte des 15. Jahrhunderts war, sangen wir im Kreuzgang Friedenslieder für die Welt. Die 400-jährige Eibe, die von Brüdern noch vor dem anglikanischen Klostersturm gepflanzt in der Mitte des Gevierts über die Ruinen hinauswächst, ist ein starles Symbol für die biblische Prophetie, dass sich Gottes Friede stärker erweisen wird als allea menschliche Machtgebaren.

Und immer wieder eindrucksvolle Momente an den Küsten, mal mit den Füssen in der kommenden Flut...

... und mal besinnlich an der spiegelglatten Fläche, über der die Sonne in der Ferne untergeht.

Nicht nur das keltisch-klösterlich geprägte Irland lädt zu Schritten in die "Tiefe und Weite", sondern auch die Weisheit anderer Kulturen und Religionen. Ein japanischer Garten südlich von Dublin liess uns den menschlichen Lebensweg sinnlich-tiefsinnig in die Natur gelegt durchschreiten.

Und immer wieder grüsst Franziskus aus der Geschicnte und mitb Impulsen in die heutige Lebenswelt:

Mit zwei letzten Bildern wünschen wir unseren Gefährtinnen und Gefährten mit dem Gipfel des Diamantenbergs Kraft für die Höhen und tiefen des eigenen Alltags...

sowie einen guten Übergang in die eigene Lebenswelt zu Hause:


