Locarno franziskanisch
Auch nach fast drei Jahrzehnten Netzwerkarbeit betreten wir im Tauteam Neuland! Anfang Oktober beherbergten uns die Kapuziner auf dem "Felsen der Madonna" hoch über Locarno, und eine Woche später zwanzig Minuten Fussweg entfernt die Ingenbohler Schwestern von Muralto. Treue zur Geschichte und Mut zu Neuem verbanden sich dabei eindrücklich!
Sisters first!
Wir beginnen mit den Schwestern!
Unsere November-Teamklausur fand die Herberge im neuen Kloster Sant'Agnese. Vor wenigen Jahren hoch über der gleichnamigen Klinik erbaut, die Ingenbohler Schwestern viele Jahrzehnte lang führten, bietet die top moderne Architektur den Tessiner Schwestern einen lebensfreundlichen Alterssitz. Schlicht und lichtdurchflutet, mit grosszügigen Räumen und Traumblicken über den Lago Maggiore und das Maggiadelta, Stadt und Hafen von Locarno, bis zur Magadinoebene und den Bergen über dem Ceneripass. Das Foto zeigt das Türmchen mit der alten Glocke aus dem Churer Kreuzspital, das in die Anfänge der Kongregation zurückgeht.
Keine halbe Stunde zu Fuss entfernt leben Brüder auf dem «Felsen der Madonna». Ihr Wallfahrtskloster geht auf eine Marienerscheinung zurück, die ein Franziskaner-Minorit im späten Mittelalter über dem markanten Felsen hoch über Locarno sah. Die darauf einsetzende Wallfahrt übernahm der Orden, der um 1500 auch das Kloster Madonna del Sasso errichtete. Seit Mitte des 19. Jahrhunderts betreuen Kapuziner die Kirche und leben auch im Konvent. Frate Mauro Jöhri, der zwölf Jahre lang den weltweiten Kapuzinerorden leitete, beeindruckte uns mit seiner brüderlichen Gastfreundschaft und seinem schlichten Einsatz in der Küche.
Ob ein altes Kloster mit engen Räumen und einer reichen Geschichte in prominenter Lage oder ein topmodernes Kloster inmitten des Dorfes Muralto, beide Orte atmen franziskanischen Geist: geschwisterlich offen und gastfreundlich, verbinden sie Sammlung mit weit offenem Blick in die Welt, Gottesfreundschaft mit Menschenliebe, und das alles «cum laetitia» - mit Lebensfreude!