Entdeckungsreise nach Prag
In der «Perle an der Moldau» fasziniert das Franziskanische kontrastvoll zur Lebenswelt des königlichen und kaiserlichen Prag! Unsere Sommerreise hat das einmal mehr berührend und begeisternd erlebbar gemacht. Mit zwanzig Mitreisenden tauchten wir zunächst ins «goldene Prag» der Kaiser Karl IV. und seinem Sohn Wenzel, die ihre Residenzstadt mit dem gotischen Veitsdom, der prachtvollen Burg, der Universität und dem Altstädterring zum Zentrum Europas machten. Der zweite Tag galt Klaras Freundin Agnes, die aus der Burg und von der höchsten Politbühne Europas ins Schwemmland der Moldau abstieg und da ein Doppelkloster für arme Schwestern und Franziskaner samt Spital gründete.
Das Foto entstand im ehemaligen Kreuzgang der Brüder. Während von ihrem Konvent nur noch einige Fundamente erhalten sind, erzählen die intakten Räume des Schwesternklosters von einer bewegten Geschichte. Die Kirche im Bild wurde von Schwestern und Brüdern gemeinsam genutzt.
Der dritte Tag galt dem «jüdischen Prag», das mit dem mittelalterlichen Friedhof, den zahlreichen Synagogen, der Josefsstadt und Künstlern wie Kafka reichhaltiger als anderswo lebendig bleibt. Der Gang durch eine spannende Geschichte widmete sich in den Folgetagen dem reformatorischen Prag der Hussiten, dem gegenreformatorischen des Dreissigjährigen Krieges, dem blühenden des Jugendstils, dem gebeutelten unter Naziherrschaft und Kommunismus und der neuen Blüte seit der Samtenen Revolution. Gewohnt haben wir in der grünen Oase des Kapuzinerklosters auf dem Hradschin, dem Burghügel und unweit des Veitsdoms.
Wo übers Jahr Studentinnen und Studenten wohnen, wuchs unsere Gruppe im Einkaufen und Bereiten des Frühstücks, bei einem abendlichen Risotto im Garten und beim Essen im Gewölbekeller schnell zu einer bunt gemischten Familie zusammen, die sich Tag für Tag auf neue Seiten der Moldaustadt einliess.
Das Foto zeigt das Kapuzinerkloster inmitten einer grünen Oase und unser Risottoessen im Garten.
Die Kirche Maria zum Schnee, von der nur der Altarraum gebaut wurde und die den Veitsdom übertroffen hätte, ist als Krönungskirche geplant gewesen und wurde erst später den Franziskanern anvertraut - die sie bis heute betreuen. Ihr Klösterchen ist vom Rosengarten unweit des Wenzelsplatzes aus sichtbar und steht bescheiden vor der prachtvollen gotischen Architektur der Kirche.
Prag by night: nach Abendessen in der Stadt beim Weg zurück auf "unseren Burghügel" immer wieder ein zauberhaftes Erlebnis !
Folgende Bilder:
Panoramablick vom Strahow-Kloster aus: wiederholt der Ausgangspunkt zu unseren täglichen Entdeckungswegen.
Prag vom kleinen Eiffelturm aus betrachtet: Nach fünf Tagen unterwegs durch die Stadt an der Moldau bewegten sich die Gefährtinnen und Gefährten bereits sicher durch die fünf zusammengewachsenen mittelalterlichen Kleinstädte!