Bigorio - Ermutigungen für "franziskanisch Bewegte"
An der diesjährigen Bigoriotagung schaute ein bunter Kreis auf die ersten Brüder, die im Herbst 1221 über die Alpen kamen. Sie brachten das franziskanische Charisma in unseren Kulturraum.
Bild: der Convento Santa Maria am Freitagabend beim Eintreffen zur Bigoriotagung von 2021 - im Herbstzauber.
Wenige Jahre nach Ankunft der ersten Brüder im Spätherbst 1221 liessen sich auch Familienleute und Schwestern vom Geist der Geschwisterlichkeit inspirieren: Elisabeth von Thüringen veränderte als Landgräfin den Blick auf die Gesellschaft, Schwestern in Dillingen engagierten sich sozial und in der Bildung.
Bild: eine der Arbeitsrunden im alten Kloster.
Wie die franziskanische Bewegung damals, stellen wir uns heute den Fragen, wohin wir gesendet sind, wo uns Neuland herausfordert und wie wir in unserem Kulturraum präsent sein wollen. Dabei zeigt sich deutlich: keine Gemeinschaft schafft den Weg in die Zukunft allein.
Vorbereitet hat den damaligen Aufbruch über die Alpen das Mattenkapitel von Pfingsten 1221. Mehrere tausend Brüder aus ganz Süd-Europa diskutierten und entschieden demokratisch, wie sie auf die Zeichen der Zeit antworten können. Die Frage bleibt aktuell: Wie entscheiden wir geschwisterlich in Gremien, Gemeinschaften, Familien und allein? Wo erkennen wir aktuelle Herausforderungen in unserer Gesellschaft und Kirche, denen es im Geist des Evangeliums und unseres Charismas zu begegnen gilt?
Zwei engagierte Tage haben Geschichte und Gegenwart ins Gespräch gebracht, den Blick auf die franziskanische Schweiz heute geweitet und gemeinsam in die Zukunft blicken lassen. Dabei zeigte sich, wie bunt die franziskanische Schweiz heute aussieht. Und es zeigt sich im Kreis der Teilnehmenden. In diesem sind alte Kapuzinerklöster vertreten, Schwesternkongregationen, die Franziskanische Gemeinschaft mit Singles und Familienmenschen, aber auch neuere Projekte wie der Sonnenhügel in Schüpfheim, das Haus der Stille in St. Peterzell und das Klosternahe Wohnen in Luzern. Eine Frucht der Tagung ist ein Rundbrief an alle «franziskanisch Bewegten».
Rundbrief von Bigorio an "franziskanisch Bewegte" jeder Lebensform
Den Kern der franziskanischen Sendung - damals wie heute - hat Niklaus in einer geschichtlichen Skizze veranschaulicht. Sie sei hier wiedergeben.
Eine ausführlichere Darstellung bietet sein Beitrag zur Ringvorlesung der PTH Münster, die dem 800 Jahr-Jubiläum 1221-2021 gilt:
Franziskanisches Charisma und Sendung
Die Bigoriotagungen leben - wie die Mattenkapitel der frühen Franziskaner - auch von Begegnung, vom gemeinsamem Essen und vom geschwisterlichen Innehalten und Feiern.
Bild: Frühstück im alten Refektorium, mit feinen Produkten aus dem Garten
Bild: Impression aus der ersten Abendfeier - mit Herbstpflanzen aus dem Garten und einer kreativen Besinnlichkeit!
Bild: Kaffeepause eines der Organistoren: auch gemütliche und besinnliche Momente haben ihren Raum!