Franziskanisches Greccio, Kana und Sinai
Eine Pilgerwanderwoche durchs Rietital
Zwanzig Jahre lang haben unsere «Pilgerwanderungen für Mutige» aus allen Himmelsrichtungen nach Assisi geführt: aus Rom, Orvieto, Narni oder Norcia, von La Verna, Arezzo oder Siena aus. Diesen Herbst haben wir erstmals eine Woche im Rietital verbracht. Die «Oasi di Gesù Bambino»beim Klösterchen Greccio hat sich als ideale Basisstation erwiesen. Das Felsklösterchen liegt nur 5 Minuten zu Fuss entfernt, und das «franziskanisches Betlehem» lässt sich morgens und abends ohne Touristenscharen ganz still erleben. Täglich führten uns Wanderungen zu einem anderen Lieblingsort von Franziskus: In Fontecolombo, wo er die Ordensregel zu Ende redigierte, haben wir darüber ausgetauscht, was denn unser «Leben in Form» bringt. In La Foresta hat uns der junge Leiter der therapeutischen Gemeinschaft geschildert, wie hart der Weg Süchtiger zurück in eine tragende Freiheit ist. In Poggio Bustone hat uns Francesscos Urvertrauen in den guten Kern jedes Menschen berührt – und sein eigener Durchgang durch Selbstzweifel zur Gewissheit, mit allen Stärken und Schwächen von Gott geliebt zu sein.
Die folgenden Bildimpressionen lassen erahnen, wie vielfältig das Rietital über die vier franziskanischen Klösterchen hinaus ist.
Das Rietital von der Cappelletta aus - der Überlieferung nach Francescos erste Bleibe hoch über dem Dorf Greccio. Das Felsklösterchen sieht man links unten am nahen Waldhang.
Das Tal von der anderen Seite aus: das Bild entstand am Franziskusweg, der La Foresta mit Poggio Bustone verbindet:
Der See, Lago Longo, der in beiden voausgehenden Bildern sichtbar ist, hier auch noch vom Uferweg aus betrachtet - ein Wanderparadies auch da!
Und dasselbe im Abendlicht:
Für ein kulinarisches Highlight mit Spezialitäten aus dem Tal: Il Nido del Corvo im alten Dorfkern von Greccio:
Und die Karte des typischen Lokals! Ein Tipp: es gibt drei Menus, welche die Wirtin Rosetta nach eigener Phantasie bestimmt. Eines für 15 €, eines für 20 €, eines für 25 €.
Das mittlere stillt auch grossen Hunger!
Cottanello erreicht man über eine Traumwanderung: vom Kloster Greccio auf die Prati di Stroncone, über einen kleinen Pass auf die Prati di Cottanello und auf dem Alpsträsschen absteigend. Vom Dorf aus sieht man das Tibertal bis in den Norden Roms! Der markante Berg am Horizont ist der Soratte. Für Horaz-Fans sei an das Gedicht erinnert:
"Vides ut alta stet nive candidum / Soracte..."
Reisetipps finden sich verdichtet zusammengestellt in der Zeitschrift ITE:
Franziskanische Orte - unter der Rubrik: Zugänge zu den Bergklösterchen im Rietital